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Ananas
01 Jun 2023

Marktbericht Juni 2023

Ananas

In weiten Teilen Südostasiens herrscht seit Wochen eine ungewöhnlich starke Hitze. Der Klimawandel zeigt seine Auswirkungen – wie in vielen anderen Teilen der Erde – auch hier. Zudem steht laut Experten in den Sommermonaten mit hoher Wahrscheinlichkeit eine sich anbahnende El Niño-Phase bevor. Das Wetterphänomen tritt ca. alle 4 bis 7 Jahre im äquatorialen Pazifik auf und führt zu einem Temperaturanstieg in dieser Gegend, was die Situation für die dort lebende Bevölkerung und die Landwirtschaft weiter erschweren dürfte.

Ausgetrocknete Pflanzen, kleine Früchte und erhebliche Ernteausfälle sind die Folge. Eine kontinuierliche Ananas-Produktion ist aufgrund der geringen Mengen schon seit Wochen nicht mehr möglich. Nachdem die katastrophale Sommerernte in Thailand im Juni enden wird, gehen Branchenexperten auch für die im vierten Quartal anstehende Winterernte von spürbaren Konsequenzen aus.

Die noch im Winter teils hohen Lagerbestände vieler Produzenten sind inzwischen weitestgehend abgebaut und es gibt erste Anzeichen, dass die zuletzt schwache Nachfrage nach Ananasprodukten wieder etwas anzieht. Die Kombination dieser Faktoren hat die Preise in den letzten Wochen kontinuierlich steigen lassen. Das Ende der Fahnenstange ist vermutlich noch nicht erreicht. Mit unseren langjährigen und verlässlichen Partnern aus verschiedenen Ursprüngen sehen wir uns gut für diese Herausforderungen gerüstet.

Sustainable Sourcing

Unsere Ananas beziehen wir überwiegend aus Südostasien und Afrika. Hierbei arbeiten wir eng mit Produzenten zusammen, die wie wir großen Wert auf Nachhaltigkeit legen.

Ein wichtiges Ziel ist dabei der möglichst effiziente und schonende Umgang mit den Ressourcen. Beispielsweise werden die bei der Produktion anfallenden Fruchtabfälle als Kompost oder Viehfutter von lokalen Landwirten weiterverwertet. Das in der Produktion benötigte Wasser stammt zumeist aus eigenen Wasseraufbereitungsanlagen. Mit Blick auf die Reduzierung von Treibhausgasemissionen ist das Thema Energie aus erneuerbaren Quellen ein wichtiger Aspekt. Die hohe Sonneneinstrahlung in den Anbauregionen am Äquator ist prädestiniert für die Stromerzeugung durch Photovoltaikanlagen. Einige Produzenten haben hier schon einen signifikanten Beitrag geleistet, andere müssen diesen Schritt erst noch gehen. 

Sowohl das Thema Nachhaltigkeit als auch die Einhaltung von Sozialstandards ist bei unseren regelmäßigen Besuchen vor Ort und im kontinuierlichen Austausch ein wichtiger Agendapunkt.

Wir freuen uns, durch die oben genannten Praktiken mit unseren Partnern gemeinsam die Umweltauswirkungen zu minimieren, lokale Landwirte zu unterstützen und einen Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Ananasproduktion zu leisten.

Tomaten

Die Tomatenproduzenten in der spanischen Region Extremadura sind zuversichtlich für die kommende Saison. Durch ausreichende Wasserreserven und eine geplante Steigerung der Anbaumengen erwarten sie eine größere Verfügbarkeit von Tomaten. Die Energiekosten werden im Vergleich zum Vorjahr niedriger, aber immer noch auf hohem Niveau ausfallen. In Andalusien hingegen sind die Wasserreserven knapp, die Reservoirs führen noch weniger Wasser als in 2022, sodass sehr wenig Rohware angebaut wird und die Produzenten noch weniger, bis gar keine Menge produzieren werden.

Auch in Italien spielen die Rohwarenpreise weiterhin eine ausschlaggebende Rolle. Die Verhandlungen zwischen Bauern und norditalienischen Produzenten, die aufgrund von Spannungen zeitweise ausgesetzt wurden, wurden erst Mitte Mai zur Zufriedenheit der Bauern abgeschlossen. Die Rohwarenpreise der Tomaten aus Norditalien sind nun auf demselben Niveau Spaniens (EUR 150,- pro Tonne). In Italien beobachten wir hier eine Erhöhung von knapp 40 % im Vergleich zum Vorjahr. 

In der Region Emilia-Romagna sind auf einigen Feldern im Osten Schäden aufgrund starker Regenfälle mit Überschwemmungen entstanden. Die Produzenten rechnen dort mit einem Ernteausfall von ca. 15 %. Es ist auch hier, ähnlich wie bei Ananas & Co., mit steigenden Preisen zu rechnen.

Kokosmilch

Nach einem längeren Abwärtstrend, ziehen die Preise wieder an. Die Gründe dafür sind vielfältig. Viele Kunden haben bis Anfang dieses Jahres nur zögerlich abgerufen und nachgedeckt. Der Konsum (lokal und im Export) hatte zuletzt nachgelassen. Nun sind die Lagerbestände leer und die Nachfrage nimmt wieder an Fahrt auf. 

Insbesondere aus China gibt es nach der Wiedereröffnung im Februar/März einen großen Nachfrageschub. Gleichzeitig kam es zuletzt zu unerwarteten Ernteeinbrüchen, insbesondere in Indonesien. In der sogenannten ‚low yield‘-Phase werden deutlich weniger Kokosnüsse geerntet. Generell zeigt sich ein Muster, bei dem auf drei Jahre mit guten Ernten ein bis zwei Jahre mit niedrigeren Erträgen folgen. Der Klimawandel und die Auswirkungen des anstehenden El Niño, der schwere Dürren erwarten lässt, tragen ebenfalls zur angespannten Situation bei.

Es ist zu erwarten, dass sich der preisliche Aufwärtstrend fortsetzt und die Verfügbarkeit von Rohwaren weiterhin knapp bleibt. Ähnliche Preise wie im Vorjahr sind daher nicht zu erwarten. Um Engpässe zu vermeiden, empfehlen wir, neue Kontraktmengen jetzt zu sichern und sich frühzeitig darauf einzustellen.

Thunfisch

Im Westpazifik bleiben die Anlandungen und Fangmengen unter den Erwartungen, was zu festen Preisen aufgrund des begrenzten Rohwarenangebots führt. Ab Anfang Juli beginnt zusätzlich für 3 Monate der „Fad ban“, was ebenfalls keine positiven Auswirkungen auf die Fangmengen haben wird. Aktuell notiert der Preis für Skipjack-Thunfisch in Bangkok daher fest bei USD 2.050/t. Gleichzeitig beobachten wir einen Mangel an Nachfrage seitens des Einzelhandels, weswegen die Packer ihre Produktionskapazitäten drosseln. Vor allem (MSC-zertifizierte) Thunfisch-Flakes sind in dieser Gesamtsituation äußerst knapp. 

Im Ostpazifik verhält sich die Preissituation etwas besser. Dank guter Fangmengen in den ersten Monaten des Jahres gibt es ausreichend Rohware und ein stabiles Preisniveau. Skipjack-Thunfisch wird in Manta aktuell zu einem Preis von etwa USD 1.825/t gehandelt.

Wir empfehlen, offene Bedarfe für dieses Jahr kurzfristig zu decken. Auch sollte bei Bedarf ein Umstieg von Flakes auf Chunks geprüft werden. Sprechen Sie uns gerne an!

Tiefkühlprodukte

TK Knoblauch

China ist weltweit führend im Anbau von Knoblauch und daher auch eine unserer Hauptbezugsquellen von Tiefkühl-Knoblauch. Für das Jahr 2023 wurde die Anbaufläche in China erheblich reduziert. Diese Reduzierung ist hauptsächlich auf staatliche Subventionen für andere Erzeugnisse zurückzuführen. Daraus resultierend bekommen die zu erwartenden Preise für die Ernte 2023 zusätzlich zu den gestiegenen Lohn- und Energiekosten einen weiteren Preisschub. Mit der Bekanntgabe endgültiger Preise für die Knoblauch-Ernte 2023 rechnen wir Ende Juni. Wir empfehlen, gewünschte Bestände frühzeitig zu sichern.

TK Semi-Dried Tomaten

Tiefgekühlte Semi-Dried (Cherry-)Tomaten sind seit vielen Jahren fester Bestandteil unseres Tiefkühl-Sortiments. Für die Ernte 2023 haben wir einen besonderen Fokus auf den Ausbau unserer Möglichkeiten für BIO-Ware gelegt und mit unseren Lieferanten entsprechende Vereinbarungen für den BIO-Anbau getroffen. BIO-Rohware wird in der Regel nicht ohne Kontrakt angebaut. Daher sind die Mengen entsprechend überschaubar und zumeist schon weit vor der Ernte ausverkauft. Wir verfügen noch über freie Mengen und bieten Ihnen diese für Lieferungen von Juli 2023 bis Juni 2024 an. Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!

TK Zwiebel

Die Zwiebel-Ernte im Jahr 2022 reichte nicht aus, um den Bedarf in Europa zum Anschluss zur Ernte 2023 zu decken. In Zeiten schwieriger Versorgungslagen in Europa, bemühen wir uns selbstverständlich um weitere Optionen. Als gute Alternative beziehen wir seit Februar Zwiebel aus China und stellen ausreichende Mengen zur Verfügung. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren, um weitere Informationen zu erhalten oder eine Bestellung aufzugeben.


Auch wenn wir unsere Quellen als verlässlich einschätzen, übernehmen wir für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hier aufgeführten Informationen keine Haftung.

Mit freundlichen Grüßen
HENRY LAMOTTE FOOD GMBH
(erstellt am 20.06.2023

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