Marktbericht Oktober 2024
Ananas
Die Verfügbarkeit von Rohmaterial in den Hauptursprungsländern Thailand, Philippinen und Indonesien bleibt weiterhin äußerst knapp. Für 2024 wird eine Erntemenge von insgesamt ca. 700.000 Tonnen in Thailand erwartet, was dem vierten Rekordtief in Folge entspricht. Nach der jährlichen Instandhaltungspause haben die ersten Fabriken im Oktober wieder mit der Produktion begonnen. Die Preise bewegen sich weiter seitwärts. Nach Gesprächen mit unseren Geschäftspartnern auf der SIAL in Paris, erwarten wir für die Sommerernte in Q2 2025 wieder einen Mengenanstieg. Bis diese zur Verfügung steht, empfehlen wir, Ihren Bedarf prompt zu decken. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt. Sprechen Sie uns gerne an.
Datteln
Preisunterstützend wirkt die Nachricht von Ausfällen nach Regenfällen im September in Tunesien. Die dadurch verursachte Fermentation hat noch vor Produktionsbeginn Mitte/ Ende Dezember zu einem Mengenrückgang von bis zu 40% bei der Sorte Deglet Nour geführt. Wir gehen von ersten Preisindikationen Ende Oktober aus.
Kirschpaprika
Die Setzlinge in der südlichen Hemisphäre sind auf die Felder gebracht worden. Für die neue Ernte ab Februar 2025 ist mit seitwärtsverlaufenden bis rückläufigen Preisen sowie mit einem Käufermarkt zu rechnen. Auch Bedarfe vor der neuen Ernte können wir noch bedienen. Bitte sprechen Sie uns jetzt an.
Kokos
Die aktuelle Marktsituation für Kokos ist enorm herausfordernd: Wirbelstürme haben erhebliche Schäden in Vietnam und Thailand an der Rohware verursacht und zu Rohwarenengpässen geführt. Die entstandenen Verknappungen lassen die Rohwarenpreise auch in Indonesien, Sri Lanka und den Philippinen steigen. Wir rechnen mit einem Rückgang Ende März/ Anfang April. Wer nicht warten kann, dem empfehlen wir, kurzfristig zu decken und keine langfristigen Bestände aufzubauen.
Maiskölbchen
Heftige Überschwemmungen im September haben das Angebot in Vietnam stark reduziert. Mit ähnlichen Engpässen kämpfen thailändische Produzenten. Neue Bestellungen werden ab Januar verschifft und das Angebot ist sehr limitiert.Vorausschauendes Planen ist unabdingbar, wir raten, akute Bedarfe kurzfristig zu decken.
Mandarinen
Ein heterogenes Bild zeigt sich nach der SIAL bei den Hauptursprüngen China, der Türkei und Spanien. Dürre führt in den Regionen Hunan und Hubei zu Ertragsausfällen von über 50%, in Fujian, Jiangxi und Zhejiang wurden politisch motiviert die Anbauflächen in Ackerland umgewandelt. Wir erwarten steigende Preise Ende Oktober/ Anfang November.
Ebenfalls klimatisch bedingt erhalten wir Informationen über Ertragsrückgange in der Türkei und rechnen mit ersten Preisindikationen Anfang/Mitte November.
Ein positiver Ausblick zeigt sich in Spanien: Ein um 12% im Vergleich zum Vorjahr gestiegener Ertrag, stabile Strompreise und rückläufige Kosten für Zucker und Dosen steht einer hohen Nachfrage gegenüber. Für Anfang November rechnen wir mit stabilen Preisindikationen und raten, die begehrte Ware mit Beginn der Verfügbarkeit im Dezember zu verladen.
Oliven
Einen spannenden Ausblick auf die diesjährige Ernte versprechen die Einschätzungen in Spanien, Marokko und Griechenland: Ausbleibender Regen in Spanien mit zuletzt heftigen Gewittern haben Pflanzen und Oliven geschädigt. Dies führt bei den Sorten Hojiblanca und Gordal zu unterdurchschnittlichen Ernteerwartungen, den Prognosen nach allerdings noch immer über Vorjahr. Rekordpreise, wie wir sie in der letztjährigen Ernte gesehen haben, wird es wohl nicht geben. Ein insgesamt positiver Ausblick zeigt sich bei den Sorten Manzanilla und Carasqueña mit Mengen deutlich über dem Vorjahresdurchschnitt.
Mit gleichbleibenden Qualitäten zu Vorjahr ist Marokko vor zwei Wochen in die diesjährige Ernte gestartet. Nicht nur mengenmäßig, sondern auch qualitativ ist die diesjährige Ernte der schwarzen Sorte Kalamata und grünen Oliven kleiner und mittlerer Kaliber in Griechenland sehr zufriedenstellend angelaufen. Bei großen Kalibern grüner Färbung (80-100) hingegen gehen wir von geringen Erntemengen aus und empfehlen Ihnen eine rasche Deckung. Erste Preise aus Spanien erwarten wir Ende Oktober, Marokko folgt Anfang November, gefolgt von Griechenland.
Thunfisch
Die Preise in Ecuador sind seit Beginn des Fishing-Ban fest und verharren auf stabilem Niveau mit leichten Preisausschlägen. Mit Spannung erwarten wir, ob nach dessen Beendigung das Rohwarenangebot gehalten und an das letztjährige Fang-Rekordjahr angeknüpft werden kann. Neben den Energie- und Logistikkosten wird es ebenfalls auch einen Einfluss haben, wie sich die Mitbewerber aus Philippinen und Papuaneuguinea preislich positionieren. Wir begleiten die Märkte sehr eng und halten Sie informiert.
Logistik Seefracht
Der aktuelle Seefrachtmarkt ist unberechenbarer denn je: Überkapazitäten werden derzeit von verlängerten Transitzeiten um Afrika geschluckt, SCFI und WCI stehen bei 100% zu Vorjahr und könnten den Markt schnell wieder umkippen lassen. Die Wahlen in den USA werfen Ihre Schatten, Chinese New Year im Januar und eine ungewisse Nachfragesituation hat diesen Sommer mit einer verfrühten Hochsaison überrascht. Wir stehen daher sowohl mit Verladern und Reedereien in intensivem Kontakt, um die Ungewissheiten des globalen Transportmarkts für Sie zu managen.
Digitalisierung
Henry Lamotte digitalisiert in erheblichem Maße und implementiert die Supply Chain Plattform Logward. Sie wird es ermöglichen, für Transparenz in unseren Inbound- und Outbound-Prozessen entlang der gesamten Logistikkette zu sorgen. Für Sie bedeutet das: Auch bei weltweiten Ursprungs- und Produktionsländern sowie komplexen Lieferketten über alle Weltmeere hinweg werden wir Ihre Lieferungen genauer als je zuvor nachverfolgen können.
EU-Vorschriften: Anti-Entwaldungsverordnung (EU Deforestation Regulation/EUDR)
Nach zuletzt massiver Verunsicherung hinsichtlich der EUDR, hat die EU-Kommission am 2.10.2024 eine Verschiebung vorgeschlagen, um den Beteiligten mehr Zeit zur Umsetzung zu geben. Diese Verlängerung muss noch vom Europäischen Parlament und vom Rat gebilligt werden. Falls zugestimmt wird, tritt die Verordnung ab dem 30. Dezember 2025 für mittlere und Großunternehmen und ab dem 30. Juni 2026 für Kleinst- und Kleinunternehmen in Kraft.
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